Eintracht Dessau - Dobritz/Garitz 9-2 (5-0)

Details
Kategorie: Spielberichte 2014
Veröffentlicht am Samstag, 26. Juli 2014 08:14
Geschrieben von Andreas Eichler
Zugriffe: 2557


Der heutige Freitag begann für einige sicher mit der bangen Frage, ob denn überhaupt gespielt wird. Den ganzen Tag hatte es munter geregnet, und obwohl wir alle nicht aus Zucker sind, irgendwann sieht man vor lauter Regentropfen einfach den Ball nicht mehr.

Aber pünktlich zum Treffpunkt (10 Minuten vorm Spiel) waren die letzten Wolken verschwunden. Und da das Auto mit der Spielbkleidung des Gegners auf halber Strecke den Geist aufgegeben hatte, war auch noch genügend Zeit, um den Torhüter und die müden Knochen aufzuwärmen.

Wir starteten wie gewohnt mit einer anderen Elf als in der Vorwoche, einziger Wermutstropfen war das Fehlen von Eschi. Den hatten wir als 11. Mann an den Gegner verliehen, der trotz "Unterzahl" den weiten Weg in den gefürchteten Kottke-Zabel-Sportpark gewagt hatte. Dieser Spielertausch sorgte aber dafür, dass alle von Beginn an hellwach waren, da wir heute auf Eschi´s frischen Wind in brenzligen Situationen verzichten mußten.

Doch nun zum Spiel:

Wir starteten zaghaft, da wir erst einmal nicht genau wußten, welchen Plan der Gegner verfolgen wird. Doch schon nach wenigen Minuten war klar, dass wir im Mittelfeld erheblich in der Überzahl waren. Der Gegner mußte auf zwei Motoren aus dem Hinspiel verzichten und so hatte unsere Abwehr, vor allem Willi, nur etwas zu tun, wenn der Gegner einen Freistoß lang in die Spitze spielte. Hier standen wir sicher, und falls nicht sofort geklärt werden konnte, hielten sich alle an unsere oft geäußerte Theorie, dass hintenrum ruhig spielen besser ist als Bälle sinnlos wegschlagen.

Diese Spielweise führte dazu, dass wir uns relativ viele sehr gute Chancen herausspielten. Die erste nutzte Mike Herfurth, der sich im Strafraum durchsetzte und den Torhüter trocken mit der Pike überwand. Danach gab es sozusagen Chancen im Minutentakt. Willi konnte hier sein erstes Saisontor erzielen. Mehrere Flügelläufe von Steffen führten zum Erfolg. Als der Torhüter eine der Flanken abprallen ließ, konnte Rene´ den Ball aus der Luft direkt verwerten. Die beiden fehlenden Tore in Halbzeit 1 erzielte Dirk. Beide im gleichen Stil, nach langem Pass lieferte er sich ein Laufduell, umkurvte seinen Gegner und verwandelte. Beim ersten Versuch stellte sich auch noch der Torwart in den Weg, wodurch Dirk einmal (für Nichteingeweihte "ziellos") durch den ganzen Strafraum rannte und danach gekonnt einnetzte. Mehrere weitere Chancen wurden fairerweise nicht genutzt. Alle Tore waren überlegt herausgespielt und man muss es dem Gegner hoch anrechnen, dass dieser auf großartige Meckereien oder Zeitspiel verzichtete.

Halbzeit.

Nach einer kurzen Verschnaufpause, in der alle nur kurz was tranken und den überraschen eingetroffenen Berzi begrüßten, starteten wir in Halbzeit 2. Änderungen wurden nicht vorgenommen, aber wie immer nach einer guten Halbzeit, brauchten wir erstmal ein paar Minuten, bis wir wieder drin waren. So konnte der Gegner noch Ergebniskosmetik betreiben, als wir einen Abstoß zur falschen Seite und viel zu kurz schlugen. Eine Verkettung dummer Umstände (Ball verspringt, Spieler nimmt nicht richtig an etc. p.p.) führte zum Ballgewinn für den Gegner, der mit dem ersten echten Torschuss gleich ein tolles Tor erzielte. Unter normalen Umständen sowas wie eine Kehrtwende, aber beim Stand von 5:1 sollte man da nicht in Panik verfallen. Wir übernahmen sofort wieder die Regie und nach einer Flanke von rechts (Mike oder Steffen) köpfte Alex den Gegner an, den Abpraller verwandelte Dirk mit sattem Schuss in die kurze Ecke. Nun hatten alle so richtig Bock. Der Gegner hatte zwar mehr Platz, aber wir holten uns immer recht schnell den Ball und spielten zielstrebig in die Spitze. Zentral standen immer 3+x Spieler frei. Das nächste Tor war eine Frage der Zeit und Rene´vorbehalten. Vorher hatten wir einiges an Chancen durch das letzte Abspiel "versaut". Nach diesem 7:1 spürte man, dass die Konzentration und die Kräfte nachließen. Eine Kopie des Abstosses vor dem 5:1 führte zum zweiten Gegentreffer. Diesmal versuchte sich der Doppeltorschütze mit einer Flanke aus absolut ungefährlicher Position von rechts. Der Ball rutschte ihm über den Fuß und war sehr lange in der Luft. Böse Zungen behaupten, dass er so lange in der Luft war, dass sich die Erde bereits weitergedreht hatte, wodurch der Ball eben nicht neben dem Tor, sondern doch noch im kurzen Eck landete. Bernd bestätigte diese Vermutung nach dem Spiel - " Ich dachte, der geht vorbei."

Letzten Endes setzte dieses Geschenk noch einmal Kräfte frei. Steffen lief sich noch ein paar Mal die Seele aus dem Leib und legte gut für Dirk auf. Dieser erzielte zum krönenden Abschluß noch die Tore 8 + 9. Das zehnte Tor war uns leider nicht vergönnt, die letzten 5 Minuten wurde viel versucht, aber so ein bißchen war "mental" die Luft raus.

Fazit:
Konzentrierte Leistung von der ersten bis zur letzten Minute. Unsere Schwäche bei Abstößen ist uns bekannt. Hier sollten wir uns ein Beispiel an anderen Altherren - Teams nehmen. Manche Mannschaften kommen ein ganzes Spiel ohne langen Abschlag aus. Dazu müssen wir das Spiel breit machen und die kurze (!) Seite freispielen.

Zu unserem zwei Gegentoren sei gesagt:

1.) Bernd ist und bleibt nunmal kein Profitorhüter. Trotzdem stellt er sich immer wieder in die Kiste. Hut ab.
2.) Andere Mannschaften schießen den Torhüter warm. Ein Schütze ein Torhüter. Ohne Zaubertore vor dem Spiel, wenn Bernd teilweise 3 Bälle gleichzeitig halten soll.

Aufstellung:

B.Güldner, S.Köhler, A.Wille, T.Meißner, C.Steinmann, A.Eichler, S.Krawczyk, R.Härtling, A.Schöne, D.Rubitzsch, M.Herfurth, S.Malende + Eschi als 11.Mann beim Gegner

Tore: 1:0 Mike Herfurth, 2:0 Andreas Wille, 3:0 Rene Härtling, 4:0, 5:0, 6:1 Dirk Rubitzsch, 7:1 Rene Härtling, 8:2, 9:2 Dirk Rubitzsch