Paschlewwer SV - Eintracht Dessau 1-4 (1-1)

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Kategorie: Neuigkeiten
Veröffentlicht am Freitag, 28. Oktober 2016 11:45
Geschrieben von Andreas Berzau
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Der grauen Tristesse des Herbstes entfliehen kann man gerne mit einem Flug nach Ägypten oder Antalya oder man probiert was Neues in seinem Fussballleben. Die Fahrt ins Ungewisse, zu Halloween. Die Fahrt nach Großpaschleben. Oft gehört, aber nie dagewesen. Dieses Urteil über den schicken Ort am Rande der Bachstadt Köthen hat man schon oft vernommen. Für den Großteil der Eintrachtkicker war das nun wirklich das erste Mal an der Ziehte.

11 und ein halber Kicker(Berzi als allerletzter Notnagel) durften sich erfreuen, unter Flutlicht auf seifig nassen Geläuf mit einem Dessert aus Laubblättern, diese Premiere gestalten zu können. Die Lichtverhältnisse waren passabel, lediglich bei der Auswahl der Trikotfarbe sollte man sich doch den Gegebenheiten anpassen und mutiger agieren-sprich orange wählen.

Um 18.32 Uhr war Anpfiff und um 18.34 Uhr lag die Pille schon zum ersten Mal im Kasten der Paschlewwer. Dirk startete als linker Läufer mit seiner eleganten Dynamik und sorgte für die frühe Führung. Davor hatte schon Herfe ne dicke Kastanie auf dem Rasen liegen gelassen und knapp verzogen. Keine 2 Minuten nach der sicheren Führung sorgte eine Unachtsamkeit im Mittelfeld und der daraus folgenden Unordnung in der Rückwärtsbewegung für den Ausgleichstreffer der Hausherren. Dieser war wohl mehr als nur aus einer knappen abseitsverdächtigen Position gefallen. Eintracht war spiel,- und tonangebend und immer wieder auf der rechten Seite durch Uwe und Sven gefährlich.Auf der Bank wo sich Alex und Eichi mit Fifa 17 Altherrenspielzügen gegenseitig zu übertreffen versuchten regierte Freude pur, bei teils gelungenen Spielzügen auch über Plane, der es nicht leicht hattte, neben dem Doktor zu spielen. Viele Distanzschüsse konnten die Statistiker zählen, die knapp am Gehäuse der Ziethekicker vorbeigingen. Paschleben reagierte nur und machte eigentlich mit ner 7er Abwehrkette in der Mitte ziemlich alles dicht. Mit zunehmender Spieldauer verflachten die Angriffe der Eintracht, Paschleben spielte nur auf Konter und Eintracht hatte in manchen Situationen Glück. Hier wurde dann meistens mit Bernd der Sündenbock gesucht und gefunden, der sich unsicher im herauslaufen fühlte. Freunde. Das ist bekannt und demnach so nicht mehr aktzepatbel, ihn immer wieder vors Loch zu schieben. Dann klärt die Dinger anders. Seitenlinie, Torauslinie- was auch immer.

Nach beruhigenden Worten der Trainerbank von Berzi, Achim und Eichi und Klartext bzw. Aufklärung bei den Schuldzuweisungen wurde nach der Pause wieder Fussball gespielt. Eintracht wie gehabt , aber nunmehr von der zuschauerfreundlichen linken Seite agierend, zogen Gäste wieder spürbar an. Gelegentliche Kommentare von Willi auch schon in Hälfte eins, beruhigten viele Aktionen und führten zu mehr Ballbesitz und Sicherheit. Mit Ausnahme von Plane, der fast schon nach 15 Minuten den Platz völlig entnervt den Platz verlassen und einen Psychater aufsuchen wollte. Nachdem er sah, das der halbe Kicker gar keine Klamotten an hatte, trabte er zurück, spielte Thomas Elste frei und dieser ließ wie Alberto Tomba 1994 in Lillehammer die Gastgeber wie Slalomstangen stehen und netzte sicher zur 2-1 Führung ein. Sehenswert. Ein Klaps von den Allerwertesten vom Doktor für unseren Prinzen gabs als Zugabe bzw. Entschuldigung dazu. Keine 2 Minuten später kloppte Dirk wie ein englischer Fussballer in den 80igern einfach mal planlos von der Seite in die Mitte, Unsicherheit beim Rausschlagen dieses Meteoriten. Thomas Elste kam, sah und versenkte den Ball aus gut 35 Metern ins verwaiste Tor mit einem bogenlampenartigen Schuss. Großartig.

Davon erholten sich die Gastgeber nicht mehr. Eintracht blieb herrschend und aggressiv im Mittelfeld, sehr zum Leidwesen der angeknockten Paschlewwer. Die Aktion des Abends war dann doch eher das Tor von Herfe. Dynamisch zog Plane mal in den Strafraum, wo er an der Eiche im Strafraum schmerzvoll hängenblieb und elfmeterrreif im Boden versank. Der Pfiff blieb aus. Dafür kümmerten sich gleich rührend 3 Sanitäter der Heimmannschaft um den verletzten Protagonisten, der Rettungsheli kreiste auch schon über der Ziethe, aber der eigentliche Arzt erkannte die Situation schnell,bewertete die wie in der Notaufnahme Alten als nicht lebensgefährlich und bediente den nun völlig freien Herfe, der das Ding dann eiskalt ins kurze Eck donnerte. Tja, Schiri pfiff nix, kein Elfmeter, er unterband nicht das Spiel, also musste Eintracht so reagieren. Trotzdem sehr löblich, wie die Hausherren sich um unseren Verletzten kümmerten. Einige Chancen blieben dann noch liegen, Herfe der seinen linken Fuss auch nur hat, damit er nicht umfällt oder der nun aufgerückte Jens Richter scheiterten. Auch die Ziethekicker hatten noch einen Abschluß, den Bernd sehr gut parierte, der Nachschuss landete am Alu.

Einen auch in der Höhe verdienten Sieg feierten die Dessauer bei Ihrem Debüt bei den freundlichen Gastgebern aus Großpaschleben. An sich gabs nicht viel zu meckern, Abstimmungsprobleme bei ständig wechselnden Aufstellungen wirds immer geben. Trotzdem heisst die Devise Geschlossenheit. Dazu zählt ganz besondere das Wissen, wie ich mit den Stärken und Schwächen meiner Mitspieler umzugehen habe. Apropos Geschlossenheit. Nach fast einem halben Jahr Wartezeit können wir uns nun über unsere Aufwärmjacken freuen. da sieht sehr sehr gut aus. Vorrausgesetzt, sie werden zum Spiel auch mitgebracht.

Aufstellung: B.Güldner- A.Wille, T.Meissner, C.Steinmann, J.Richter- S.Köhler, Prinz M.Planitzer, T.Elste, D.Rubitzsch- M.Herfurth, U.Hammerschmidt


Tore: 0-1 Rubitzsch; 1-1 Großpaschleben, 1-2; 1-3 T.Elste, 1-4 M.Herfurth