Von der fortwährenden Personalflaute und der damit verbundenen Rotation habe ich schon öfter gejammert. Während wir im letzten Jahr Unterstützung aus dem aktiven Bereich unseres Trägervereins erfahren konnten, waren wir in diesem Jahr aufgrund des am Samstag stattfindenden Doppelspieltags auf uns angewiesen. Entsprechend mussten wir wieder am Gartenzaun rekrutieren und personell rotieren. Aber ich will´s nicht übertreiben, das Schnickerchen war trotzdem einigermaßen ansehnlich.
Freitagabend, Fußballzeit, fast ebenbürtig bei Stahlbau.
Eschi gibt fortwährend alles, mittlerweile geht er schon so weit, dass er seine Wohnung renovieren läßt, um dann die anwesenden Handwerker zum Training zu überreden. Aber ohne Eschis Gartenzaun- und "Tine-Wittler"- Aktionen hätten wir am Freitag gar nicht spielen können. Nicht weniger als 5 Spieler aus dieser Quelle schnürten für uns die Schuhe. Dazu schickte der Präsi noch Mathis ins Rennen und Dirk ging kurzerhand ins Tor. Wir konnten also mit 11 Mann starten. Die Rotation machte sich im laufenden Spiel natürlich bemerkbar. Aufgrund der gegenseitigen Unkenntnis und schwieriger Kommunikation konnte nicht immer jede Position gehalten werden. Vom unterschiedlichen Fitneß-Level wollen wir gar nicht erst reden. Wir schlugen uns aber gut und konnten sogar in Führung gehen. Der Schreiberling hatte gerade Kristo aus 50 Metern Entfernung angebrüllt, um diesen auf seine Position im linken Mittelfeld zu zitieren. War es Sprachbarriere oder Gnatz, Kristo tat nicht wie ihm geheißen. War aber hellwach und konnte den kurz danach vom kurz zuvor brüllenden Mitspieler geschlagenen Paß aufnehmen und mit Hilfe von Kevin den Torwart überlisten. Es stand 1:0 für uns und wir rieben uns die Augen. Die Verwunderung hielt leider nicht lange an. Wenige Minuten später führte ein Fehlpaß des Schreiberlings zur regelrechten Überrumpelung der Abwehr. Ausgleich. Danach fand das Spiel in die erwarteten Bahnen zurück. Stahlbau spielte über die Zentrale nach vorn und erspielte sich einige Torchancen. Platzfehler und Unkonzentriertheiten führten dazu, dass kein weiteres Tor fiel, bis wieder der Schreiberling eingriff und nach einem mustergültigen Block gegen den schnellen Stürmer nicht nachsetzte, sondern in der gelungenen Aktion schwelgte. Dem Stürmer war´s recht, er holte sich den Abpraller und umkurvte den Ersatztorhüter Dirk. In Anbetracht unserer zusammengewürfelten Truppe war dieses knappe Halbzeitergebnis super. Wie die Tore fielen bzw. entstanden, ist natürlich irgendwie peinlich.
Zur Halbzeit kam Sven für Ralf und wir beorderten Hadis in die Mitte. Dieser hatte angemerkt, dass wir viel zu schnell nach vorne spielten und entsprechend wenig Ballbesitz hatten. Das wurde in der zweiten Hälfte besser, wir spielten irgendwie planvoller nach vorne. Leider mit dem Ergebnis, dass viel mehr Spieler in der gegnerischen Hälfte waren und wir oft sehr hoch standen. Wenn dann im Konter nur der Gegner nachrückt, wird es über Kurz oder Lang hinten eng. Wir fingen uns also relativ schnell weitere Tore ein und Mitte der zweiten Hälfte waren die Abwehrspieler ziemlich bedient. Beim Stande von 5:1, wobei jedes Tor ohne richtige Gegenwehr fiel, weil einfach der überzählige, freie Mann schießen konnte, musste man sich Sorgen um das Endergebnis machen. Hier änderte eine Schiedsrichterentscheidung alles. Frank flankte in den Strafraum und selbst der Kölner Keller hätte es vermutlich nicht richtig auflösen können. Irgendwer bekam die Hand an den Ball und Schiri Laute pfiff Elfmeter. Kevin M, der schon die ganze Zeit ein stetiger Unruheherd war, schnappte sich den Ball und schoß hart in die Mitte. Danach spielte im Prinzip nur noch die Eintracht. Stahlbau kam zwar auch immer mal nach vorn, aber jetzt konnten wir plötzlich klären. Immer wieder gelangen uns kluge Pässe. Teilweise quer über das ganze Feld, geschlagen von Mathis und Erjon. Plötzlich war richtig Zug drin. Kevin verkürzte den Abstand quasi im Alleingang immer weiter. Und Stahlbau wurde unruhig. Nur der Tatsache, dass der Schiri mit Wecker spielte, war es zu verdanken, dass wir nicht noch den Ausgleich erzielen konnten. Genau mit dem 4:5 meldet sich nämlich plötzlich lautstark seine Eieruhr. Und da das auch die Stahlbauer merkten, pfiff Laute nur noch kurz an und direkt wieder ab. Zitat: "Hätten wir noch eine Minute gespielt, hättet ihr noch gewonnen."
Fazit:
Etwas mehr Verständnis füreinander und die eigene Aufgabe hätte es dem Gegner viel schwerer gemacht, Angriffe vorzutragen. Mit zunehmender Spielzeit wurden wir besser. Aber wir hätten uns vor allem kurz nach der Hälfte auch nicht beschweren können, wenn es ein Debakel geworden wäre. Herauszuheben sind Kevin und Mathis. Beide hätten aufgrund des Alters natürlich nicht mitspielen dürfen. Beide hatten aber erheblichen Anteil am durchaus positiven Ergebnis.
Startelf: Dirk - Andreas E., Jelschi , Erjon, Hadis - Kristo, Erion, Mathis, Ralf, Frank - Kevin M.
Bank: Sven M.
Trainer: Achim, Yami, Jan, Andreas B.