Eintracht Dessau - Vorwärts Dessau 6:3 (2:3)

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Kategorie: Neuigkeiten
Veröffentlicht am Samstag, 29. August 2015 07:17
Geschrieben von Andreas Eichler
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Am gestrigen Freitagabend trafen die personell arg gebeutelten Eintrachtkicker auf die Aktiven der ASG Vorwärts Dessau. Nach unserem fragwürdigen Spiel in Kochstedt, als der Gegner uns riet, wir sollten uns doch in der Kreisliga anmelden, tat Berzi wie geheißen. Während eines Nachmittagsspaziergangs in der Nähe seiner Wohnung überredete er die Kicker der ASG kurzerhand zu einem Testspiel kurz vor Saisonbeginn. Kochstedt hatte dafür spielfrei.

Die ASG spielte mit einer Kombination aus Spielern der 1. und 2. Männer- mannschaft, darunter auch der Trainer Peter Westendorf. Zum Treffpunkt waren auf Seiten des Gegners ca. 20 Spieler anwesend und es machte sich bereits die Angst vor einer Absage breit. Die Eintracht war nur zu Sechst. Aber bis zum Spielbeginn trudelten immerhin noch 4 weitere Spieler ein. Ergänzt durch Sven Miltz, Maik Planitzer und einen weiteren Spieler der ASG und einen zu spät kommenden Ibor Perez Diego waren wir dann auch personell gewachsen. Immerhin war von 2x45 Minuten Vollgas die Rede.

Deswegen mußten wir vor allem auf der Torhüterposition das Beste aufbieten, was auf dem Markt zu haben war: Le Berz!!!!

Völlig unvorbereitet mit knapp 10 Schüssen zum Warmmachen und trotzdem die Ruhe in Person. So kann Bernd sich ganz in Ruhe seiner Genesung widmen. Zwinkernd

Hälfte 1:

Sven Miltz übernahm den rechten Verteidigerposten, ansonsten spielten wir in einer halbwegs vertrauten Aufstellung. Über eine sichere Defensive, die in den ersten Minuten wenig zuließ und da immer mit Berzi rechnen konnte, erspielten wir uns überraschend direkt optische Vorteile. Vor allem über den aufgedrehten Tobias gelangen uns über rechts immer wieder gute Aktionen. Die gegnerische Abwehr war anscheinend nicht richtig eingespielt und mußte sich erstmal finden. Leider konnten wir in dieser Phase selbst beste Gelegenheiten nicht in einen Torerfolg ummünzen. Der zu spät gekommene Ibor wurde von A.Eichler eingewechselt und übernahm direkt die linke Seite. Der Zeitpunkt war nicht gut gewählt, da die kurze Verwirrung, wer wo spielt, vom Gegner mit einem 50Meter-Paß auf Peter Westendorf genutzt wurde. Altbekannte Problematik. Wir rennen nach vorn. Hinter uns steht der Gegner, der unseren Ballverlust sofort nutzt und unsere dezimierte Abwehr mit einem langen Paß bezwingt. Kennen wir aus Spielen gegen Grün Weiss und Raguhn, Mildensee und Steutz - Leps. Egal, wir verbuchen dieses Tor aufgrund der Genialität des Passes und der Clevernis von Peter Westendorf unter "Da kann man nicht viel machen". Berzi hatte vorher einige Male gut reagiert, hier war er machtlos. Postwendend drängten wir auf den Ausgleich. Ibor dribbelte 15 Leute aus (keinen Eigenen, manchen Gegner traf es mehrmals), bevor er kraftlos auf einem vom Gegner hingestellten Bein zum Liegen kam. Elfmeter!!! Rene´ verwandelte sicher. Wieder im Gegenzug das 2:1 für Vorwärts. Wieder im Prinzip aus dem Nichts. Jetzt waren wir sauer und setzten den Gegner unter Druck. Ein Anscheißer - Paß landete beim Torhüter, der war in Panik und suchte einen freien Mann - Thomas Elste bekam den Ball und schoß trocken ein. Hier hätte eine denkwürdige Halbzeit zu Ende sein können. Aber es ergab sich noch eine Riesenchance für die ASG. Ein langer Ball, der mehreren Spielern durchrutscht und dann auf "die Katze vom Zoberberg" zurollt. Leider etwas zu langsam, wodurch Peter Westendorf noch dazwischenspritzte und ins kurze Eck einschob. Halbzeit.


Hälfte 2:

Gegenüber der Startaufstellung nahmen wir nur eine Änderung vor. Meise räumte seinen Platz im Zentrum und bat A.Eichler, sich fortan um Peter Westendorf zu kümmern. Keine leichte Aufgabe, weswegen kurz gegrübelt wurde. Aber: "Man spielt da, wo einen der Trainer hinstellt." Diese Aufgabe wurde gut gelöst, vor allem, weil Peter Westendorf in der zweiten Halbzeit nicht mehr im Sturm spielte. Stattdessen war kräftig rotiert worden. Der Gegner hatte immer noch sehr gutes Potential, war aber durch die vorhandenen Akteure auf die immer gleichen Spielzüge beschränkt. Diese waren zwar teilweise sehr gut und vor allem schnell gespielt, aber eben auch leicht ausrechenbar. So konnte sich die gesamte Abwehr in der zweiten Hälfte Bestnoten verdienen, mit vereinten Kräften und einem sehr sicheren Torhüter wurde alles entschärft. So kam, was kommen mußte, der Gegner baute vor allem in punkto Einsatzwillen ab. Viele Zuspiele wurden von uns abgefangen und endeten in schnellen und gut vorgetragen Kontern. Unser erstes Tor in Hälfte 2 erzielte Ibor, als er einen Bogenlampen - Kopfball perfekt über den Torhüter timte. Vorausgegangen war ein Freistoß, als Tobias "im Strafraum" wie ein Taschentuch zu Boden fiel. So die Aussage der ASG - Augenzeugen. Nach diesem Dosenöffner war bei der ASG im Prinzip alles vorbei. Minute um Minute wurde man unsicherer und versuchte mit schnellen Pässen in die Spitze für Entlastung zu sorgen. Wir drehten den Spieß aus Hälfte 1 um und erledigten den Gegner mit seinen eigenen Mitteln. Mehrere Paßfolgen durch einen nicht immer planvolle gegnerische Abwehr führten dann zu weiteren Toren von Rene, Thomas Elste und Maik Planitzer. Nimmt man die großen Torchancen aus der 1.Hälfte dazu, kann man hier auf jeden Fall von einem Dutzend Großchancen und einem positiven Chancenverhältnis sprechen.

Endergebnis 6:3

Fazit:

Wir passen uns eindeutig dem Gegner an und sind in punkto Moral ganz weit vorn. Ausnahmen gibt es immer. Aber das war gestern ein richtig geiles Spiel auf einem Niveau, wo ich den Ausspruch der Kochstedter langsam verstehen kann.

Eine verspätete Meldung erreichte mich 2 Stunden nach Spielende. In einer eiligst einberufenen Sondersitzung hat das FIFA-Exekutiv-Komitee erstmals in der Geschichte des Fußballs einen 40-jährigen Nichtaktiven zum Torhüter des Jahres gewählt. Glückwunsch Berzi.

Aufstellung:

A.Berzau - S.Miltz, A.Wille, T.Meißner, C.Steinmann - T.Franzl, R.Härtling, T.Elste, A.Eichler - D.Rubitzsch, M.Herfurth

Bank: I.Perez Diego, M.Planitzer und ein weiterer ASG Spieler