DSV 97 - Eintracht/GW Dessau 10:0 (6:0)

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Kategorie: Neuigkeiten
Veröffentlicht am Sonntag, 26. September 2021 07:33
Geschrieben von Andreas Eichler
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Freitagabend. Fußballzeit. Föllig unterlegen an den Kienfichten.

Einer fragwürdigen Tradition folgend, kommt dieser Spielbericht auch wieder sehr spät und er beginnt mit einem Tautogramm, und wieder gelingt mir das nur, weil ich das dritte Wort mit einem falschen Buchstaben beginne. Genau wie uns im Spiel zum Bericht nur wenig gelungen ist und wir wie in den letzten Jahren immer wieder Schwierigkeiten mit dem planvollen Angriffsspiel des Gegners hatten. Aber wie ich bereits mehrfach in Spielberichten und in der Kabine "zum Besten" gegeben habe: Gegen Mannschaften mit einer funktionierenden Aktivenszene habe wir freitags tendenziell immer öfter Schwierigkeiten. Unsere Truppe hält sich mit einem Trainingsspiel am Dienstag fit, während der Gegner teilweise Spieler aus Kreisoberliga aufwärts freitags "aufwärmen" lässt. Vom Unterschied beim durchschnittlichen Fitnesszustand möchte ich gar nicht erst fabulieren.

Wie jeden Freitag ergab sich die Diskussion um die Abwehr. Bernd war kurzfristig erschienen und entsprechend hatten wir das Torhüterproblem zu lösen. Mosch spielte entsprechend in der zentralen Abwehr und auch wenn die Abwehr sich aus den verschiedenen Spielen so eigentlich kennt, merkte man schon eine gewisse Unsicherheit und Abstimmungsschwierigkeiten. Die für die ZAB-Elf völlig ungeeignete Strategie mit der Manndeckung führte früh zu Problemen. Während der Gegner flinkt rotierte und versuchte, in der jeweiligen Zone Überzahl für Dreiecke zu schaffen, folgten wir teilweise unserem Gegenspieler oder wir standen starr auf unserer Position. Dazu fehlte in den entscheidenden Situationen die Kommunikation, wodurch der Gegner vor allem in Hälfte eins einfach nur ruhig immer wieder den freien Mann suchen musste. Bis man sich in Schussposition befand. Der Damm brach bereits nach wenigen Minuten. Ein Rückpaß auf den passschwachen Bernd führte zu einer Überrumpelung und einem sehr einfachen Tor. Quasi im nächsten Angriff sprang der Ball kurz vor Bernd auf einem Maulwurfshügel ab und damit über das Knie. Und auf diesem Niveau ging´s weiter. Chancen im Minutentakt. Die Abwehr wehrte sich tapfer. Wir gewannen Zweikämpfe und versuchten uns an eigenen Angriffen. Aber hier zeigte sich das Niveau des Gegners. Die Verteidigung und das defensive Mittelfeld waren wirklich sehr sicher. Hohe Bälle von uns wurde eigentlich immer abgefangen, hieraus sollten wir lernen und unser Heil lieber flach über die Außen suchen. In Hälfte eins klingelte es noch insgesamt 4 mal.

Der Pausentee in Form eines Schlückchens Becks half zumindest mir, noch einmal die Reserven anzugreifen. Nachdem ich mich jetzt schon seit Monaten beschwere, dass ich eigentlich mehr laufen möchte und entsprechend lieber eine Reihe weiter vorne spielen würde, stellten wir einfach mal auf eine kompaktere Zentrale um. Yami ganz hinten und davor zwei Verteidiger außen und zwei Sechser innen. Es klappte zwar immer noch nicht so richtig, aber meine subjektive Meinung ist, dass wir jetzt zumindestens schon mit der Halskrause aus dem Wasser raus waren. Der Gegner war natürlich aber noch gängig und wollte die Zweistelligkeit erreichen. Zahlreiche Angriffsversuche scheiterten an der besser postierten Abwehr und Bernds Krakenhänden. Aber nach zirka 5 Minuten zeigte sich die Schwäche unseres Hansa-Ultras. Während er aus kürzester Distanz ob seiner für das Alter und die Leibesfülle ungewöhnlichen Reaktionschnelligkeit nahezu unüberwindlich ist, patzt er bei jedem Ball, der auch nur ein kleines Bisschen nach einer Bogenlampe aussieht. Entsprechend flutschte mal wieder eine solche Graupe in Kopfballhöhe ins Tor und der Motivationstank war mit einem Schlag fast völlig leer. Wir wehrten uns zwar weiter, aber mit zunehmendem Spiel merkte man, dass keiner mehr so richtig glaubte, dass hier wenigstens noch irgendwas gelingt. Entsprechend wurde nicht mehr jedem Ball hinterher gelaufen, was vor allem in der Rückwärtsbewegung dann unweigerlich zu Problemen führt. Zehn Minuten vor Ende des Spiels hatte der Schreiberling dann ein Einsehen und auch ein bisschen Mitleid mit dem Gegner. Dieser grummelte ein bisschen, weil man die Überlegenheit noch nicht in eine zweistellige Torflut hatte ummünzen können. Entsprechend nutzte der Sechser eine Flanke von der linken Seite zu einem mustergültigen Halbvolley in die linke untere Ecke des Tores. Manfred Schubert hätte beim Dropkick-Training seine wahre Freude gehabt. Cool

Das Spiel endete 10:0. Relativierend möchte ich dazu sagen, dass wir am Freitagabend zu viel Raum preisgegeben haben. Jeder hat gekämpft und sich gegen die sich abzeichnende Niederlage gewehrt. Aber (3 EURO) Fußball ist ein Mannschaftssport und gegen solche Gegner gewinnt man nur dann einen Blumentopf, wenn alle nach dem gleichen Plan spielen. Aus meiner Sicht hat der am Freitag ein bisschen gefehlt. Da schließe ich mich selbst mit ein.

Nächste Woche geht es nach Thalheim. Wenn man den vorläufigen Meldungen vom Transfermarkt glauben kann, fehlt eigentlich nur noch der Lewandowski. Es besteht also die Gefahr, dass Thalheim nie wieder gegen uns spielt.

Vielen Dank an alle anwesenden Kiebitze und an unseren Coach Achim für das Bier nach dem Spiel.

Startelf:

Bernd - Sven K., Sven Z., Andreas E., Kevin S. - Frank S., Stephan S., Thomas W., Dirk - Agron, Besmir

Bank:

Sven M., Eschi, Ralf, Stefan P., Lokman, Eddi