Eintracht/GW Dessau - Walternienburger SV 5:2 (3:1)

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Kategorie: Neuigkeiten
Veröffentlicht am Samstag, 09. Juli 2022 09:48
Geschrieben von Andreas Eichler
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Unsere Saison kann man bisher eigentlich nur als "durchwachsen" bezeichnen. Mal spielen wir wirklich gut und erzielen beachtenswerte Ergebnisse. So wie gegen Quellendorf, Möhlau und Thalheim. Und mal sind wir eher nicht so gut und kassieren "dicke" Klatschen wie gegen Stahlbau und Roßlau. Das ist zum Teil unserem fortschreitenden Alter geschuldet. Auch unsere Stars können den Verfall nicht völlig aufhalten und eben nicht mehr Weltklasseleistungen abrufen wie vor Jahren. Es liegt aber auch an unserer Fluktuation im Spielerangebot. Mittelfeld und Abwehr sieht jede Woche anders aus und es gibt nur wenig Konstanten. Gestern Abend ging es gegen Walternienburg und neben Gaston und Yosh war auch unsere Elite wieder mit dabei. Zurück aus Prag, nicht ganz so erfolglos, wie ich am letzten Wochenende schrieb.

Kann man nicht mehr nachlesen, mein Spielbericht wurde gehackt. Doch nun zum Spiel.

Freitagabend. Fußballzeit. Flottes Schnickerchen an der Schlagbreite.

Der Gegner aus dem Zerbster Umland hatte wie immer Besetzungssorgen. Man griff wohl mehrere Dorfjugendliche auf, um eine vollständige Mannschaft schicken zu können. Zumindest wurde mir auf Nachfrage nach der teilnehmenden U18-Fraktion mitgeteilt, dass nicht jeder der teilnehmenden Jugendlichen regelmäßig Fußball spielt. Für uns war es trotzdem manchmal eine Herausforderung. Jung bedeutet leider meistens auch flink. Wir starteten mit einer geordneten Abwehr, Gaston hatte mit Erjon ausgehandelt, wer in der Mitte spielt und Erjon ließ sich überreden, nicht erst in Hälfte zwei zu spielen. Während nicht jeder Spieler, der im Laufe der Woche Bereitschaft bekundet hatte, auch wirklich da war, konnte David kurzfristig mitspielen. Wir begannen sehr zielstrebig. Meist mit einem langen Ball auf Dirk. Auch wenn man klar festhalten muss, dass 100 lange Pässe mit Sprint für Dirk, wie für die meisten Fußballer weltweit, einfach zu viel sind, waren wir auf diesem Weg doch immer gefährlich. Gaston schickte Dirk immer so, dass Dirk auch genug Weg hatte, um seinen Gegner zu überlaufen. Ein bisschen Abwechslung wäre trotzdem gut gewesen, wenn solche Angriffe fehlschlagen, kommt der Ball schnell wieder zurück. Unser erstes Tor fiel nach einer scharfen Hereingabe von rechts. Der Gegner kann nicht richtig klären, weil er gestört wird und fälscht den Ball von der vorderen Ecke des 5-Meter-Raumes ab. In die lange Ecke. Das ging gut los. Wir spielten hinten immer schön quer und gaben dem Gegner eigentlich keine Chance. Aber wir standen dabei auch sehr hoch. Entsprechend hatte Walternienburg einmal das Glück, dass der Querpaß genau den jugendlichen Stürmer trifft und plötzlich war der durch. David flitzte hinterher und zerrte sich dabei. Manchmal läuft´s. Trotzdem spielte David noch gut 20 Minuten in Hälfte eins und zwei, das war ein gutes Zeichen. Wir ließen aber nicht die Köpfe hängen. Unsere Offensive erspielte sich viele Gelegenheiten. Yosh, Dirk, Andreas, Kevin und Gaston waren sehr fleißig. Später auch Bernd, der für Kevin wechselte. Einen schlecht geklärten Ball konnte Yoshua an der Strafraumkante mit dem Rücken zum Tor volley verwandeln. Etwas Glück, aber kaum 5 Minuten nach dem Gegentor stand es wieder 2:1. Und wir legten vor der Halbzeit nochmal nach. Dirk, der in Hälfte eins mindestens 15 Sprints über rechts machen musste und zusätzlich eben auch noch für kurze Bälle anspielbar ist, konnte eine seiner vielen Gelegenheiten dann endlich mit links nutzen. Erstes Saisontor im Juli. Weil Dirk in den bisherigen Spielen der Saison die meiste Zeit eben nicht der Paßempfänger im Strafraum ist. Er muss sich meist die Bälle holen oder er spielt gleich im Mittelfeld und muss nach hinten arbeiten. Aber jetzt ist der Knoten geplatzt.

In der Halbzeitpause gab Erjon R. das Zeichen, dass der Fuß keine zweite Halbzeit zuläßt. David kam erstmal wieder rein. Allerdings war absehbar, dass das nur für wenige Minuten sein würde. Entsprechend galt es auch, die Kräfte der Laufstarken etwas zu schonen. Das Spiel wurde jetzt offener. Wir spielten wie  immer sehr breit. Riesenräume im Mittelfeld und irgendwie gab es plötzlich keinen rechten Läufer mehr. Yoshua und Gaston mussten erheblich nach hinten ackern. Von beiden eine Top-Leistung. Ohne diesen Einsatz wäre es schwer geworden. Auch wenn wir zwei Tore im Plus waren. Wir fingen nämlich direkt erstmal den Anschluss. Und kurz danach sogar fast den Ausgleich. Der Schreiberling versuchte, den freien Zentralen der Gegner am Paß zu hindern. Bei 10 Metern Abstand war das eigentlich unmöglich und vor allem wurde so der Angreifer frei. David konnte ihm nur bedingt folgen und er schoß. Innenpfosten, Innenpfosten, raus. Ich hatte schon den Ball schon abgeschenkt und innerlich das Tor auf mich gebucht. Hier hatten wir echt Glück. Und plötzlich wieder Fokus. Walternienburg hatte zwar immer noch viel vom Spiel, aber wir ließen uns weniger rauslocken. Warteten ab und siehe da, der Gegner spielte meistens gar nicht in die Spitze, weil die Stürmer gedeckt waren. Oder er spielte weit über Außen und wir wissen ja alle: "Das Tor steht in der Mitte". Unser viertes Tor schoß Andreas S. Er hatte es öfter mal aus der Distanz  versucht und hier auch gute Gelegenheiten. Beim Tor konnte er lange ausgucken und den Ball dann in die rechte untere Ecke schieben. Wir hatten weiter Gelegenheiten. Abstöße waren bei uns jetzt immer kurz und wir spielten hinten raus. Entweder meist über rechts mit Dirk und Stechi. Oder Gaston, Yosh und der Schreiberling trugen den Ball nach vorn. Das stellte sich als probates Mittel heraus. Die Räume waren gegeben und außerdem hat man so Ballkontrolle und gewinnt Zeit. Einige Chancen scheiterten an Ungenauigkeiten im Abschluss oder Bernds Rücken. Aber es ging eben auch noch eine Bude rein. Gaston lief einmal durch die komplette Mitte und könnte am Ende auch noch den Torhüter überwinden. Endstand 5:2.

Fazit:
Dass wir Walternienburg schlagen können, wußten wir aus dem Hinspiel. Die Jugendlichen wurden hauptsächlich auf den vorderen Positionen eingesetzt, entsprechend konnten wir im Mittelfeld immer dagegenhalten und hatten die meiste Zeit etwas Übergewicht. Gewonnen haben wir, weil der Kern der Mannschaft durchgezogen hat und bis zur letzten Minute weiter auch lange Wege gehen wollte. Mit wenigen Verschnaufpausen. Die Abstimmung war nicht immer perfekt. Das ist auch schwer, dafür muss man regelmäßig in der gleichen Konstellation spielen.

Vielen Dank an alle Teilnehmer, manche reisen ja extra aus Leipzig an und vielen Dank an unsere Oldies Klaus und Achim für die Unterstützung. Besonderen Dank an Matze Begung für die umsichtige Leitung. Wenn ich mich recht erinnere, hatte er mal von verrückten Vorkommnissen in Walternienburg erzählt. Insofern war es gestern sehr besonnen und unaufgeregt. Schönes Wochenende.

Startelf:

Mosch - Sven K., Andreas E., David, Erjon R. - Stechi, Gaston, Yoshua, Andreas S. - Kevin, Dirk

Bank: Bernd, Eschi, Sven M., Erjon T.