Prager Fäßchen-Cup 2023

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Kategorie: Neuigkeiten
Veröffentlicht am Sonntag, 09. Juli 2023 18:21
Geschrieben von Andreas Eichler
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Am ersten Juli-Wochenende hätten wir eigentlich gegen Thalheim spielen sollen. Aber erstens sagte der Gegner im Laufe der Woche bereits ab, und zweitens war ein nicht unerheblicher Teil der Mannschaft gar nicht anwesend. Wir waren, sozusagen als Erholung vom stressigen Trainings- und Spielbetrieb bei den Alten Herren zur alljährlichen Sightseeing Tour in Prag, beim Prager-Fäßchen-Cup. Deswegen kommt hier eine kleine Zusammenfassung der Ereignisse.

Alljährlich ist es ein Ritual der Rehsumpfer Sportfreunde, gemeinsam an einem der meist 3 Turniere des o.g. Cups teilzunehmen. Unter diesem Namen werden das ganze Jahr über verschiedenste Turniere ausgetragen, so u.a. auch Eishockey- und Bowling-Turniere. Mannschaften aus weiten Teilen Europas und gelegentlich auch aus Übersee messen ihre Fähigkeiten zwei Tage lang auf dem grünen Rasen. Und so waren auch wir mit dabei, in einem illustren Feld mit 26 Teams aus 16 Ländern. Neben dem eigentlichen Turnier bot der Organisator natürlich auch ein wenig Unterhaltung. So nahmen wir Donnerstags an der Eröffnungsparty und am Sonntag an der Pokalverleihung teil, immer garniert mit leckeren Speisen und, nomen est omen, feinsten Bier aus dem Prager Fäßchen. Samstags wurde das Programm abgerundet mit einer kleinen Dampferfahrt auf der Moldau. Soweit die Eckdaten, doch nun zum eigentlichen Turnier.

Nach der Auslosung am Donnerstag, mussten wir uns am Freitag in unserer Vorrundengruppe mit dem späteren Turniersieger CD Compact Records aus Portugal, dem späteren Neunten Boolaget aus Schweden und dem späteren Achtzehnten Virginia Beach United auseinandersetzen. Ich schreibe die Platzierungen direkt dazu, da solche Turnierbäume auf einem Vielfachen von Acht aufbauen. Sprich 8 Erste, 8 Zweite, 8 Dritte und 8 Vierte spielen am zweiten Turniertag den endgültigen Platz mit Mannschaften in ihrem Niveau aus. Entsprechend hatte die Glücksfee sozusagen Sche§%ss" an den Pfoten, denn wir hatten den jeweils Stärksten Gegner aus jedem Segment. Hier trifft Dirk ausnahmsweise mal keine Schuld, er durfte nur noch die Startnummer in der Vorrundengruppe ziehen, die Gegner standen entweder schon fest oder waren vom Organisator ausgelost worden.

Hier kurz die Ergebnisse unserer Partien vom Freitag:

Rehsumpfer Sportfreunde - CD Compact Records (POR)      0:12
Rehsumpfer Sportfreunde - Boolaget (SWE)                       2:10    
Rehsumpfer Sportfreunde - Virginia Beach United    (USA)    3:7

Die Ergebnisse klingen dramatisch. Nüchtern betrachtet waren die Spiele eher langweilig. Man könnte fast sagen, unspannend. In den beiden ersten Partien waren wir offensiv sozusagen nicht vorhanden. Beide Mannschaften waren uns läuferisch überlegen und spielten entsprechend sehr viele leichte Tore heraus. Entweder stand man am langen Pfosten frei oder man konnte frei schießen. Bei den meisten Fernschüssen war Bernd chancenlos. Geplagt von Knieproblemen machte ihm das Stellungsspiel noch mehr Probleme als sonst und der Gegner tat ihm leider nicht den Gefallen, es im 1-gegen-1 zu versuchen. Beide Niederlagen waren aber, wenn man´s mal realistisch sieht, erwartbar. 10 oder mehr Jahre Altersunterschied im Schnitt müssen sich bemerkbar machen. Zudem wirkten beide Mannschaften eingespielt. Im letzten Spiel gegen die Amerikaner wollten wir verhindern, dass wir die Looser-Runde spielen müssen. Auch wenn man´s nicht glaubt bei unseren Ergebnissen, die Amerikaner hatten Spiel 1+2 noch schlechter absolviert. Entsprechend hätte ein Unentschieden gereicht. Im Spiel zeigte sich leider Mitte der ersten Hälfte, dass unser aller Knochen nicht mehr für solche Torturen gemacht sind. Alle schleppten sich irgendwie über den Kunstrasen und hätten wir nicht auf Leant (Leo) Rama zurückgreifen können, dann hätte es noch schlimmer ausgesehen. Kondition, Spritzigkeit und die Abstimmung waren einfach nicht gut genug, um gegen jüngere Teams zu bestehen. Wir stemmten uns in jedem Spiel gegen die Niederlage, aber wir waren nur für kurze Phasen alle mit dem gleichen Plan unterwegs. Spätestens in der zweiten Hälfte der jeweiligen Party kam unser "System" durch die notwendigen Wechsel durcheinander, was teilweise in Chaos ausartete. Highlight des ersten Tages waren somit zweifelsohne die Fangesänge der englischen Teams, die Erjon dabei beobachteten, wie er zumindest immer mal für ne zirkusreife Befreiungsaktion sorgte. Meist gegen zwei Gegner ließ er keine Gelegenheit aus, diese zu tunneln oder sonst "alt" aussehen zu lassen. Dafür wurde er zurecht mit "Number Six"-Gesängen gefeiert, auch wenn diese Aktionen meist nichts Zählbares einbrachten. Und so landeten wir nach dem ersten Tag auf dem letzten Platz. Aufgrund der zu geringen Anzahl von 26 Teams teilte man dieses mal nicht automatisch nach den Gruppenplatzierungen ein, die Hauptrunde wurde nach der Freitagsplatzierung unter allen Teams ermittelt. Das bedeutet für uns: Theoretisch schon Letzter und mit 3 weiteren Teams in der "Looser"- Runde.

Die Spiele am Samstag liefen wie folgt:

Rehsumpfer Spfrnd. - LOS CANAS & RIVA BLACK SHARKS (BRA/SUI)    4:5
Rehsumpfer Sportfreunde - HOLLAND SPOLINA (ITA)                          7:3    
Rehsumpfer Sportfreunde - BENDE VAN BLOEMENDAAL    (NL)            4:5

Damit schlossen wir mit dem 25. Platz ab, weil wir wenigstens mal ein Spiel gewinnen konnten. Anhand der Ergebnisse kann man vermuten, dass wir auch in den anderen beiden Spielen nicht völlig chancenlos waren. Realistisch betrachtet, hätten wir alle drei Spiele gewinnen können (müssen). Neben einer fragwürdigen Schiedsrichterentscheidung, wegen der wir fast das komplette erste Spiel zu fünft und vor allem ohne Erjon spielen mussten, ließen aber die im ganzen Turnier immer wieder eingestreuten Kacktore aus dem Nichts bessere Ergebnisse nicht zu. Im letzten Spiel kam dann auch noch Pech dazu. Auf der allerletzten Rille, 1:5 hinten, bäumten sich alle nochmal auf. Mehrere Wembleytore und Pfostentreffer von Jan und Erjon verhinderten den Ausgleich, alleine für die kämpferische Leistung wäre er verdient gewesen. Im einzigen Sieg des Turniers konnten Nils und Andreas E. durch ihre seltenen Treffer verhindern, ein fragwürdiges Ritual über sich ergehen lassen zu müssen. Angeblich dürfen alle ohne Tor auf der Rückreise in Velemin das letzte Gericht auf der Karte verspeisen: Stierhoden. Nach dem Spiel wurde trotzdem ein Rehsumpfer Sportfreund gefeiert. Leo hatte sich aufgrund seiner unbekümmerten Art den Respekt der anderen Spieler erarbeitet. Obwohl er eigentlich als D-Jugendlicher körperlich natürlich weit unterlegen war, konnte er immer wieder unsere Angriffe bereichern, Vorlagen für Tore geben und sogar selbst einnetzen. Entsprechend durfte er mit dem Turniersieger feiern und erhielt sogar seine eigene Medaille.

Unser Team in Prag:
Bernd - Erjon, Andreas E., Sven K., Sven M., Miertschi, Dirk, Jan, Nils, Hansi, Ralf, Eschi und Leo